Statistische Untersuchung zur ED Situation beim DW (Dr. Schiller, Dr. Beuing)

WachtelhundIn der Septemberausgabe der DWZ hatte die Zuchtleitung auf die Datenanalyse mit dem Ziel, ggf. einen Zuchtwert für ED etablieren zu wollen, verwiesen. Gerne möchten wir unseren Mitgliedern im Auftrag des Zuchtleiters Martin Hauser und seiner beiden Stellvertreter Olaf Schmelz und Hans Sturm die vollständigen Informationen zugänglich machen.

Auszugshalber seien hier die Schlussfolgerungen dieser Untersuchung aufgeführt, der Link zum vollständigen Beitrag ist weiter unten zu finden.

Dr. Gabriele Schiller und Dr. Reiner Beuing:
“Schlussfolgerungen

Wie die Daten deutlich zeigen, ist auch aus Paarungen ED-frei x ED-frei eine erhöhte Rate dysplastischer Hunde entstanden und ist auch weiterhin zu erwarten. Daher wäre die

Zuchtwertschätzung ratsam, um auch innerhalb der freien Tiere eine genetische Differenzierung zu ermöglichen. Das setzt aber eine, wenn auch geringe, Erblichkeit voraus.
Gleichzeitig können dysplastische Hunde, die aus einem guten familiären Umfeld kommen,  eine züchterische Chance bekommen. Da keine Erblichkeit nachweisbar ist, muss auch hier –
wie in anderen Rassen – von einer nur geringen Erblichkeit ausgegangen werden. Bei der Merkmalsbeschreibung sollte für die Zuchtwertschätzung auf Grund der Erkenntnisse ein
Ja/Nein-Merkmal (ED-frei bzw. ED-nicht frei) unterstellt werden, unabhängig vom ED-Grad.  In dieser Situation ist es elementar wichtig, keine Zuchtsperre auszusprechen! Tiere mit ED-
Symptomen sollten, wenn sie gute Jagdhunde sind, in der Zucht zeigen, ob es sich im Einzelfall um ein Haltungs- oder Ernährungsproblem handelt. Es sind viele Fälle denkbar, bei
denen Ernährungs- und Haltungsfehler zur Dysplasie führen. Einige könnten durch  Zuchtwertschätzung erkannt und durch Nachzuchtergebnisse rehabilitiert werden. Bei  Zuchtsperren scheidet das aus. Um mehr Klarheit über ED-Vererbung bei Wachtelhunden und/oder die Güte der Diagnostik zu erhalten, auch unabhängig von der Einführung einer Zuchtwertschätzung, sollten ED-betroffene Hunde für mindestens/maximal 2 Würfe mit  entsprechender Nachzuchtkontrolle zugelassen werden.

Das Phänomen von IOCH sollte auf Grund der Ergebnisse nicht dem Komplex der ED hinzugerechnet werden. Es scheint sich hier um ein separates Problem zu handeln.”

Die vollständigen Ausführungen von Dr. Schiller und Dr. Beuing sind auf unserer Internetseite als pdf zu finden: Statistische Untersuchung zur ED Situation beim DW (2016)