S-Jagden der Landesgruppe Sachsen- Anhalt

Wie im vergangen Jahr bot die LG Sachsen- Anhalt auch in diesem Jahr interessierten Hundeführern die Möglichkeit an, an einer S-Jagd teilzunehmen, um den Leistungsnachweis nach der PO des VDW (§ 77) abzulegen.  Auf Grund der hohen Nachfrage wurde am 08.02.2014 noch ein Zusatztermin angesetzt.

Folgende Hunde wurden gemeldet:

11-136 Alva von der Alten Aller               Katrin Pakula

10-331 Molly vom Kuckuckshayn             Klaus Gerhold

12-063 Susi vom Lonautal                            Lutz Kobrig

12-452 Gin vom Borntal                               Gerd Kaempfe

11-266 Isko vom Wildererstein                 Marco Schnell

11-488 Kora von Dreiannen                        Falk Heyser

12-120 Kimbra vom Wildererstein           Ronald Schröck

12-122 Kuba vom Wildererstein               Rainer Siedekum

05-074 Bandit vom Wildererstein            Ronald Schröck

11-467 Queen vom Hubertuskopf           Sebastian Ballin

11-083 Jan von Dreiannen II                       Ernst Döpp

 

Anwesende Richter:

Bernd Apel

Gerd Härter

Lutz Kobrig

Roy Langhof

Karsten Oelze

Maik Härter

 

Die S-Jagden wurden in vier verschiedenen Revieren durchgeführt. Recht herzlichen Dank an Hans Hartung (Rev. Volkersheim), Bernd Apel (Rev. Morungen), dem Knigge´schen Forstbetrieb und der Ortenburg´schen Forstverwaltung für die Bereitstellung der Flächen. In allen Revieren befanden sich weiträumige Fichten- und Laubholzdickungen, welche teilweise mit Brombeerunterwuchs durchzogen waren. Schwarzwild war ausreichend vorhanden, leider reichte bei einigen Hunden  die Leistung nicht aus oder sie fanden außerhalb der Treiben Schwarzwild, was eine Beurteilung nicht möglich machte. In diesem Jahr konnte durch den fehlenden Schnee die Sauen nicht eingekreist werden, weshalb auch einige größere Treiben durchgeführt wurden, in denen die Hunde zeitversetzt geschnallt wurden.

 

Jan von Dreiannen  II, 11-083, Führer: Ernst Döpp

Der Rüde wurde an einer etwa 6 ha großen Fichtendickung, welche mit Brombeere durchsetzt ist, geschnallt. Der Rüde nahm die Dickung zielstrebig an und konnte bei raumgreifender Suche nach etwa 7 min in der Tiefe Schwarzwild finden. In einem Brombeerverhau hatte sich eine Überläuferrotte eingeschoben, die vom Rüden stark bedrängt wurde. Jan konnte die Rotte in Bewegung bringen, ein Stück (ca. 40kg) verließ den Einstand in nördlicher Richtung, zeitgleich verließen 4 Überläufer (ca. 40kg), dicht gefolgt vom Hund, die Fichtendickung. Nach etwa 40 Minuten kam der Rüde auf seiner Fährte zurück und konnte vor dem erneuten Annehmen der Dickung abgefangen werden.

Leistungszeichen „S“ wurde beantragt

 

Queen vom Hubertuskopf, 11-467, Führer: Sebastian Ballin

An einer Douglasiendickung geschnallt, findet die Hündin unmittelbar nach dem Schnallen ein Stück Rehwild und jagt dieses. Auf dem Rückweg nimmt Queen eine (leider nicht umstellte) Dickung an, findet Wild und jagt dieses nicht einsehbar. Nach etwa 30 min wird die Hündin schwer geschlagen von einem Schützen angeleint. Schnelle tierärztliche Hilfe verhindert hier schlimmeres. Das Gespann wird in der nächsten Saison sicherlich erneut antreten.

 

Bandit vom Wildererstein, 05-074, Führer: Ronald Schröck

Schon am Dickungsrand wird der schwarzwilderfahrene Rüde unruhig und holt sich ständig Wind. Geschnallt geht Bandit sofort in die Tiefe und arbeitet für alle hörbar am Schwarzwild. Der Rüde bedrängt, trotz Gegenwehr, die nicht rücken wollenden Sauen so heftig, dass diese in Bewegung kommen und letztendlich doch die Deckung verlassen. Eine Überläuferrotte verlässt  daraufhin die Dickung. Da Bandit mitten in der Rotte arbeitet, konnte kein Stück beschossen werden. Der Rüde jagt noch ausgiebig.

Leistungszeichen „S“ wurde beantragt

 

Gin vom Borntal, 12-452, Führer: Gerd Kaempfe

Der noch junge Rüde arbeitet wird an drei versch. Dickungen geschnallt. Er zeigt eine weiträumige und in die Tiefe gehende Stöberarbeit. In zwei Dickungen ist kein Schwarzwild vorhanden, hier jagt der passionierte Rüde Rehwild und Rotwild. An der ersten Dickung wurde der Rüde geschnallt und findet ein einzelnes schwaches (ca. 15kg) Stück Schwarzwild. Dieses jagt er anhaltend. Für die Erteilung des LN-S ist dieses Stück aber deutlich zu schwach. Zu einem späteren Zeitpunkt (nach 15 min wurden weitere Hunde geschnallt) wurde Gin noch zweimal hinter flüchtenden Sauen gesehen. Gin zeigt in allen Durchgängen eine solide und von Finderwillen geprägte Stöberleistung.

 

Kuba vom Wildererstein, 12-122, Führer: Rainer Siedekum 

An einer Fichtendickung geschnallt kommt Kuba in unmittelbarer Führernähe an Rehwild und jagt dieses aus der Dickung, der Führer kann seine Hündin abrufen und erneut schicken. Kuba findet daraufhin erneut Rehwild und jagt anhaltend. An einer weiteren Fichtendickung geschnallt, geht Kuba sofort mit Drang in die Tiefe und findet Schwarzwild. Stand- und Hetzlaut wechseln sich ab. Nach einiger Zeit verlässt die Hündin mit einigen Überläufern die Dickung. Die Sauen nehmen jede sich bietende Deckung an, die Hündin bedrängt die Sauen immer wieder erneut und hält diese dadurch in Bewegung. Nach langanhaltender Jagd kehrt die Hündin sicher wieder zu ihrem Führer zurück.

Leistungszeichen „S“ wurde beantragt

 

Susi vom Lonautal, 12-063, Führer: Lutz Kobrig

An zwei aufeinanderfolgenden Tagen zeigt uns Susi in verschiedenen Dickungen weiträumige und in die Tiefe gehende Stöberarbeiten, in deren Folge immer Wild gefunden wird. In einer Buchennaturverjüngung welche mit Fichtenhorsten durchsetzt ist, findet Susi Schwarzwild. Kurze Standlautintervalle und Führerkontakte prägen ihre Arbeit. Dies reicht nicht aus um das Schwarzwild in Bewegung zu bringen. Der noch jungen Hündin fehlt es noch an Erfahrung, um die Sauen zum Verlassen der Dickung zu bringen. Bei anderen Arbeiten wird Susi auch hinter Schwarzwild gesehen, es war allerdings nicht eindeutig, ob die Sauen sich nicht schon in Bewegung befunden haben.

 

Alva von der Alten Aller, 11-136, Führerin: Katrin Pakula

Alva wird an einer etwa 3,5ha großen Douglasienerstaufforstung zum Stöbern geschickt, verlässt diese aber recht schnell und jagt nicht einsehbar mit Laut aus dem Treiben. Die Hündin hält während der Stöberarbeit recht engen Führerkontakt. Dadurch kommt sie immer wieder in die Nähe der Douglasiendickung. Während des einstündigen Treibens (nach 15min wurden weitere Hunde geschnallt) verlassen immer wieder Sauen (ohne Hunde) die Dickung. Als der zuständige Revierleiter durch die Dickung geht schlägt sich Alva dazu. Zusammen werden nochmals Sauen aus dem Gatter gejagt. Am Ende des Treibens findet Alva in etwa 100m Entfernung einen kranken Frischling (25kg), diesen kann sie zuverlässig festhalten, bis er durch einen anderen Hundeführer abgefangen werden kann. Eine ansprechende Arbeit am kranken Wild!

 

Kora von Dreiannen, 11-488, Führer: Falk Heyser

Gegen den Wind an einer Fichtendickung geschnallt, findet Kora schnell Schwarzwild. Die Hündin beginnt ihren Angriff sofort mit Fassversuchen. Deutlich ist das Wegpoltern von Schwarzwild zu hören. Stand- und Hetzlaut wechseln sich ab. Die Sauen kommen nun in Bewegung, kurz vor dem Verlassen der Dickung springt vor der Hündin ein Stück Rehwild auf.Kora jagt das Stück Rehwild an, lässt dann aber doch ab und nimmt die Fichtendickung wieder an. Sofort findet sie wieder „ihre“ Sauen und bedrängt diese so sehr, dass die Rotte gesprengt werden kann. Kora jagt einen etwa 45 kg schweren Überläufer aus dem Einstand.

Leistungszeichen „S“ wurde beantragt

 

Kimbra vom Wildererstein, 12-120, Führer: Ronald Schröck

Schon beim Angehen windet die Hündin interessiert in die Fichtendickung, findet unmittelbar nach dem Schnallen Schwarzwild und verbellt dieses. Das Stück Schwarzwild will jedoch seinen Kessel nicht verlassen. Kimbra fehlt die Ausdauer das Stück weiterhin zu verbellen. Nach kurzer Zeit sucht sie weiter in der Dickung und findet ein Stück Rehwild. Im nächsten Durchgang wird die Hündin erneut an einer Fichtendickung geschnallt, nach einiger Zeit gibt die Hündin Hetzlaut und eine Rotte Schwarzwild verlässt gefolgt von Kimbra den Einstand. LZ „S“ wird nicht vergeben, da nicht eindeutig geklärt werden kann, ob die Sauen nicht schon vorher auf den Läufen waren.

Am nächsten Tag wird die Hündin an einem Fichtendickungshang  geschnallt, findet Wild und jagt dieses aus dem Hang. Auf der gegenüberliegenden Seite verlässt eine Rotte Sauen die Dickung, kurz darauf erscheint die Hündin auf dem Wechsel. LZ „S“ wurde nicht vergeben da die Rotte vermutlich schon vorher auf den Läufen war.

Zwei Wochen später nimmt das Gespann an einer Schwarzwildjagd in einem benachbarten Bundesland teil, hier kann die Hündin die Bedingungen für das LZ „S“ erfüllen. Waidmannsheil!

 

Molly vom Kuckuckshayn, 10-331, Führer: Klaus Gerhold

Im ersten Durchgang kann die Hündin trotz weiträumiger Stöberarbeit kein Wild finden, ein Kontrollhund bestätigt Molly´s Leistung. Im zweiten Durchgang wird die Hündin an einer Douglasienaufforstung zum Stöbern geschickt. Nach einiger Zeit findet Molly ein Stück Schwarzwild, welches zunehmend heftiger verbellt wird. Die erfahrene Hündin gibt 8 min lang Standlaut bis sich das Stück Schwarzwild in Bewegung setzt. Kurz vor einen der abgestellten Richter verlässt ein ca. 80kg schwerer und rauschiger Keiler gefolgt von Molly die Dickung. Molly jagt den Keiler durch ein Buchenaltholz bis in die nächste Dickung.

Leistungszeichen „S“ wurde beantragt

 

Isko vom Wildererstein, 11-266, Führer Marco Schnell

Geschnallt an einer Fichtendickung, wird diese sofort zielstrebig angenommen. Nach kurzer Zeit findet der Rüde Schwarzwild. Isko bedrängt das Stück trotz hörbarer Gegenwehr und wirft es aus dem Kessel. Hetzlaut und aggressiver Standlaut verbunden mit Fassversuchen wechseln sich ab. Vermutlich hat das Stück Wind von den abgestellten Schützen bekommen und will aus diesem Grund den Einstand nicht verlassen. An verschiedenen Seiten versucht das Stück die Dickung zu verlassen, entschließt sich jedoch immer wieder in der Fichtendickung zu bleiben. Nach einiger Zeit hält es die Sau nicht mehr aus und verlässt, dicht gefolgt vom Hund die Dickung. Isko jagt noch anhaltend weiter an dem Stück bis er nach etwa 25 min auf seiner Fährte zurückkommt und vor der Dickung abgefangen werden kann. Bei dem Stück handelte es sich um einen Überläuferkeiler (ca. 60kg).

Leistungszeichen „S“ wurde beantragt

Am Jagdtag kommt der Rüde an ein Stück Raubzeug, noch bevor einer der Anwesenden eingreifen konnte wurde dieses zuverlässig und schnell abgetan.

„HN“ beantragt