Die mittlerweile schon zur Tradition gewordene S-Jagd fand auch in diesem Jahr wieder unter der bewährten Organisation von Dieter Hiller am 3. & und 4. Januar 2014 statt. Wie in den Vorjahren auch wurde an zwei Tagen in verschiedenen Revieren gejagt. Dabei standen überwiegend Fichten- und Douglasiendickungen, vielfach mit Brombeerunterwuchs in den Revieren Winzenburg, Lamspringe und Westerhof zur Verfügung. Im Rahmen dieser Jagd konnten insgesamt 4 Sauen und 8 Rehe erlegt werden. Bis auf Yoschi vom Wisentwald und Raska vom Heidewald wurden alle Hunde mehrfach zum Stöbern in verschiedenen Dickungen geschnallt. Am ersten Tag waren die Sauen leider rar. Nur in einer Dickung konnte ein Hund Sauen finden. Der zweite Tag im Revier Westerhof hatte es aber in sich. Hier bot die großflächig vorhandene Brombeere in Kombination mit Fichten- und Douglasiendickungen den an diesem Tag reichlich vorkommenden Schwarzkitteln vorzügliche Einstände. Keine einfachen Arbeitsbedingungen für die eingesetzten Wachtelhunde, aber damit eine hervorragende Möglichkeit ihre Leistungsfähigkeit am wehrhaften Schwarzwild unter Beweis zu stellen.
11-383 Cosmos Berghansen
Führer: Wilken Hartwig, Züchter: Micha Heinz
In einer 14 ha großen Douglasien-Fichten-Dickung geschnallt findet Cosmos relativ schnell eine Rotte Schwarzwild, die er anhaltend verbellt. Er versucht seinen Führer abzuholen indem er Kontakt aufnimmt. Nach 16 Minuten wird der Standlaut durch den Führer angegangen worauf der Rüde einen Frischling (ca. 35kg aufgebrochen) separieren kann und diesen vor einem Richter aus dem Treiben jagt. Der Rüde kehrt sofort in die Dickung zurück und jagt ein weiteres Stück an einem Schützen nur hör- aber nicht sichtbar vorbei. Ein Überläufer, der später aufgebrochen 75kg auf die Waage bringt, kann vom Hundeführer erlegt werden. Cosmos verbellt und beutelt diesen kurz und jagt dann erneut in der Dickung. Er wird von seinem Führer nach 40 Minuten angeleint.
Das Leistungszeichen „S“ wird beantragt.
12-316 Dragon Berghansen
Führer: Sebastian Moitje, Züchter: Micha Heinz
Dragon wird zum Stöbern in eine ca. 8 ha große Douglasien-Buchen Aufforstung mit Brombeerunterwuchs geschnallt. Er findet sofort ein Stück Rehwild und jagt dieses aus dem Treiben. Nach etwa 10 Minuten ist er zurück und findet an der gleichen Stelle wieder Rehwild, mit dem er den abgestellten Bereich verlässt. Sehr zügig ist Dragon zurück und setzt seine Stöberarbeit in der Dickung fort. Nach kurzer Zeit ertönt Standlaut. Kurz darauf trollt eine Sau vor dem Rüden über eine Schneise. Nach kurzer Jagd und anschließendem Standlaut bringt Dragon dem Nachbarschützen ein anderes, ca. 50 kg schweres, krankes Stück Schwarzwild (Krellschuss), welches dieser jedoch aufgrund der geringen Distanz zwischen Sau und Hund nicht beschießen kann. Nach ca. 900m stellt sich die kranke Sau kurz, bevor es wieder retour geht. Der Schütze kann erneut keinen Schuss abgeben, da der Rüde unmittelbar hinter der Sau ist. Dragon jagt die Sau an den Richtern und seinem Führer vorbei. Auf der sehr schmalen Schneise ist jedoch ein Schuss unmöglich. Nach 40 Minuten ist der Rüde am Stand zurück und kann angeleint werden.
Das Leistungszeichen „S“ wird beantragt.
11-028 Wolf vom Dunklen Schlag
Führer: Arne Mundt, Züchter: Gerhard Neuburger
In einem mehr als 8 ha großen Laubholz-Douglasien-Brombeerkomplex geschnallt findet Wolf sehr schnell Wild. Der tiefe (Stand) Laut lässt keinen Zweifel daran, dass es sich dabei um etwas anderes als Sauen handelt. Leider jagt er für Richter und Führer nicht einsehbar in die Nachbardickung. Nach ca. 500m lautem jagen geht der Laut in Standlaut über. Nach 11 Minuten wird dieser von einem Richter und dem Führer angegangen. Ein in der Nähe befindlicher Schütze hört kurz das Klagen einer Sau. Der Standlaut geht bereits vor dem eintreffen von Richter und Führer in Hetzlaut über und entschwindet in die Ferne. Da keiner bislang die Sau gesehen hat und sich das Ganze mittlerweile weit außerhalb des Treibens abspielt, versuchen Richter und Führer dem Duo den Weg abzuschneiden, um die optische Bestätigung zu haben und auch die Größe der Sau feststellen zu können. Dies gelingt nicht. Kurz darauf nimmt die Sau wieder Kurs in Richtung des Treibens. Der wenig später verhallende Büchsenschuss klingt wie eine Erlösung. Leider fehlt der Schütze den ca. 30 kg schweren Frischling. Man hört den Hund weiterjagen. Beim Rückwechseln in seinen Einstand kann er ca. 10m vom Ort des Findens sauber erlegt werden. Auf den Schuss stellen sich die zugehörige Bache und zwei weitere Frischlinge, die die ganze Zeit dort verharrt hatten, in der Dickung um. Wolf findet sie und verbellt sie heftig. Beim Angehen löst sich der Standlaut auf und die Rotte wird gesprengt. Der Rüde jagt diese und wird nach ca. einer Stunde von einem überglücklichen und stolzen Führer angeleint. Es war eine wirklich beeindruckende Arbeit bei der Wolf durch Hartnäckigkeit und Fährtenwillen alle Beteiligten begeistern konnte.
Das Leistungszeichen „S“ wird beantragt.
09-350 Xandor vom Weissen Stein
Führer: Alexander Berlitz, Züchter: Dieter Hiller
In einer etwa 6 ha großen Douglasien-Fichten-Dickung mit Brombeerunterwuchs geschnallt ist Xandor sofort laut. Er jagt ein einzelnes Stück Schwarzwild an zwei verschiedenen Schützen vorbei. Diese kommen leider nicht zu Schuss, da der Hund sehr scharf und dicht an diesem stärkeren Stück jagt. Xandor jagt die Sau weit aus dem Treiben. Da wenige Sekunden vor Schnallen des Hundes von zwei Zeugen das Einwechseln von drei Sauen beobachtet wurde (Luftlinie ca. 70m) war nicht zu klären ob es sich dabei um eines dieser bereits in Bewegung befindlichen Stücke oder um ein weiteres Stück, welches dort im Kessel saß, handelte. Aus diesem Grund wurde Xandor erneut an der gegenüberliegenden Seite der Dickung geschnallt. In diesem Bereich war zuvor eine Sau zwischen zwei Schneisen eingewechselt, aber nicht wieder ausgewechselt. Xandor findet dieses Stück nach dem Schnallen und jagt es nach kurzem Stellen mit giftigem Laut aus der Dickung. Er bedrängt den Schwarzkittel scharf und jagt ihn an einem Schützen vorbei, der aufgrund des geringen Abstands zwischen Sau und Hund nicht zu Schuss kommt. Wenige hundert Meter weiter hat der Schwarzkittel einen Vorsprung von etwa dreißig Metern und wird von einem weiteren Schützen leider krank geschossen. Der Rüde verfolgt die Sau anhaltend und kann sie immer wieder stellen.
Das Leistungszeichen „S“ wird beantragt.
10-348 Yoschi vom Wisentwald
Führer: Hendrik Rieken, Züchterin: Tanja Müller
Am zweiten Tag eingesetzt, zeigt Yoschi eine sehr gute Stöberleistung. Er bringt einem Schützen ein weibliches Stück Rehwild, welches dieser erlegen kann.
11-216 Raska vom Heidewald
Führer: Roswitha Holtorf, Züchterin: Roswitha Holtorf
Raska stößt mit ihrer Füherin am zweiten Tag dazu und wird als letzter Hund geschnallt. Sie findet sehr schnell Rehwild. Da sich der Tag bereits dem Ende nähert wird die Arbeit bereits nach zwanzig Minuten beendet.
In Erinnerung bleiben uns hervorragenden Arbeiten der eingesetzten Hunde und schöne Stunden im Kreise Gleichgesinnter. Vier beantragte Leistungszeichen sind aber nicht nur ein Zeugnis sehr guter Hunde, sondern auch dafür, dass uns in den Revieren des Klosterkammerforstbetriebs hervorragende Möglichkeiten geboten wurden. Aus diesem Grund gilt unser Dank dem Klosterkammerforstbetrieb und insbesondere den beiden Initiatoren Dieter Hiller und Alexander Berlitz.
Alexander Busch