Am 17. Juni feierte unser Ehrenmitglied Heinrich „Heini“ Hecker seinen 90. Geburtstag in bemerkenswerter geistiger Frische und bei guter Gesundheit, auch wenn heute „das Gangwerk nicht mehr so flüssig“ ist. Es ist schon faszinierend zu erleben, wie Heinrich Hecker immer noch reges Interesse an der Leistungsfähigkeit und Gesundheit unserer Hunde und dem Vereinsleben zeigt.
Seine freundlich humorvolle Art, gepaart mit seinem enormen Erfahrungsschatz und umfassenden Detailwissen um die Entwicklung und Geschichte des Deutschen Wachtelhundes machen ihn auch heute noch zu einem sehr interessanten und wertvollen Gesprächspartner. Heinrich Hecker besitzt die Fähigkeit, Menschen zu begeistern!
Als junger passionierter Förster und Jäger im Odenwald war es für ihn selbstverständlich, dass zur waidgerechten Jagdausübung auch der brauchbare Jagdhund gehört. So widmet er sich schon von Anbeginn der Führung verschiedener Jagdhunderassen. Dass es schließlich die Wachtelhunde waren, die er als Jäger nicht mehr missen wollte, lag nicht nur an ihren jagdlichen Fähigkeiten, die genau zu seinen Revierverhältnissen passten. Vor allem das Wesen des Wachtelhundes mit seiner ruhigen leichtführigen Art bei aller Passion zum Jagen hat ihn begeistert, wie er in seinem ersten Buch „Der Deutsche Wachtelhund“ im Vorwort selbst beschreibt. Es war die „temperamentvolle Wachteline“ Edda vom Weigoldsberg 93/53, die für ihn die „Jagd zum Erlebnis“ machte. Kann man es schöner ausdrücken? (Buch Heinrich Hecker: „ Der Wachtelhund –Geschichte und Geschichten“). Vielen Wachtelhundfreunden hat er sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrung in seinen Büchern weitergegeben, wie zuletzt „Schlüsselerlebnisse mit Jagdhunden. Er erzählt darin von der Vielseitigkeit unserer Hunde und spricht allen aus dem Herzen, die den DW als täglichen Jagdbegleiter und facettenreichen Waldgebrauchshund sehen und nicht nur auf die Stöberarbeit reduzieren.
Zweifelsohne zählt Heinrich Hecker zu den großen Persönlichkeiten des VDW, der über Jahrzehnte mit enormen Fachwissen, aber auch dem richtigen Gespür die Geschicke der Zucht des Deutschen Wachtelhundes und somit die Entwicklung der Rasse gelenkt hat. Sein Wirken begann zunächst als Zuchtwart der Landesgruppe Hessen. Bereits 1960 kam er als „entscheidende Verjüngung“ zunächst als stellv. Zuchtberater und zweiter Schriftführer in die Vereinsobmannschaft und übernahm dann zehn Jahre später die Funktion des Zuchtberaters. 1976 wurde er schließlich auch zum Zuchtbuchführer gewählt und übte beide Ämter in idealer Kombination bis 1988 aus. Nachdem er die Zuchtberatung auf eigenen Wusch abgab, widmete er sich bis zum Jahr 2000 der Zuchtbuchführung, unterstützt von seiner Tochter Ilse Hering.
Seine Forstkollegen und Nachfolger –allen voran Stefan Aßmann – initiierten 2015 den „Hecker-Stein“ in Gedenken an seine langjährige Tätigkeit als Bundeszuchtwart des VDW, der in „seiner“ letzten Dienststelle, der Försterei Dürr-Ellenbach steht.
Dass Heinrich Hecker auch als praktischer Züchter sein Handwerk verstand, zeigen die vielen gut aufgezogenen und vielseitig geprägten Welpen aus seinem Zwinger „von der Hermetze“, die als leistungsstarke Jagdhunde ihren Führern hilfreich zur Seite standen. „Hella“ half die Wachtelzucht in der DDR wiederzubeleben und „Loki“ war der erste DW, der die VSwP Hoherodskopf gewinnen konnte.
Neben seiner Verbandstätigkeit führte HH einige herausragende Hunde – einer seiner Leibhunde war Quirl vom Modautal.
Wir, die große Wachtelhundgemeinschaft, gratulieren Ihnen, lieber Heinrich Hecker, zu Ihrem Geburtstag ganz herzlich. Wir wünschen Ihnen alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit, Wohlergehen und schöne Stunden mit Ihrer lieben Erika im Kreise Ihrer Familie und Freunden.
Petra Gerlach, Michael Franzmann
Vorsitzende Ldgr. Hessen Vorsitzender VDW