In diesem Jahr lud die Landesgruppe Oberpfalz-Niederbayern zur Hauptversammlung des VDW ein.
Schon am Donnerstagabend füllte sich der Veranstaltungsort mit den ersten früh angereisten Mitgliedern. Viele verbanden die Hauptversammlung mit ein paar Urlaubstagen in der herrlichen Gegend rund um Regen – eine Entscheidung, die nicht nur die Seele, sondern auch die Fotoalben und Social-Media-Feeds erfreute.
Die Zuchtschau fand an beiden Tagen im liebevoll gestalteten Kurpark statt. Mit dem nahegelegenen Fluss Regen, viel Grün und angenehm sommerlichen Temperaturen war die Kulisse nahezu ideal – für Zwei- wie für Vierbeiner. Während sich die Jüngsten der Wachtelfamilie das Gelände kreativ zum Abenteuerspielplatz umfunktionierten, sorgte das Team der Landesgruppe für das leibliche Wohl aller Gäste – wie an allen Tagen. So konnte entspannt gefachsimpelt werden.
Am Freitag begann die Zuchtschau mit einer Pfostenschau inklusive Formbewertung sowie der Prüfung der Formwertrichteranwärter. Am Samstag ging es weiter mit den Ringvorstellungen der Hunde – kenntnisreich kommentiert von wechselnden Stimmen: informativ, unterhaltsam und nie ohne den nötigen Blick für das Wesentliche.
Der Begegnungsabend am Freitag verlief wie gewohnt: fröhlich, gesellig – und viel zu schnell vorbei. So war es beinahe ein wenig schade, dass es am Samstagmorgen bereits wieder ernst wurde: Die Hauptversammlung stand an.
Landesgruppenvorsitzender Christian Riedl begrüßte rund 380 Delegierte und viele Gäste. Das Grußwort der zweiten Bürgermeisterin war ein herzliches Bekenntnis zu regionalem Zusammenhalt und gelebter Vereins- und Jagdtradition – spürbar authentisch, weit entfernt von bloßen Pflichtworten.
JGHV-Präsident Karl Walch richtete klare Worte an die Versammlung. Er betonte die Bedeutung des vielseitig einsetzbaren Gebrauchshundes. Denn auch wenn Waldumbau und Schalenwildbejagung derzeit prominente Themen sind, darf die tierschutzgerechte Bejagung von Nieder- und Raubwild nicht ins Hintertreffen geraten. Darüber hinaus griff er aktuelle und kommende Herausforderungen in der Jagdpraxis sowie durch die Gesetzgebung auf – Themen, denen sich auch der VDW stellen muss.
Ein besonders emotionaler Moment war die Verabschiedung von Michael Franzmann und Martin Hauser aus ihren Ämtern. Beide wurden mit stehenden Ovationen von der Versammlung geehrt – ein bewegender Dank für jahrelange engagierte Arbeit.
Franzmann nutzte seine Abschiedsrede, um zur aktiven Mitgestaltung im JGHV aufzurufen – etwa beim kommenden Verbandstag in Fulda, ebenso wie zur Unterstützung der neugewählten Vorstandsmitglieder.
Sein Schlusssatz war ebenso klar wie markant:
„Haltet zusammen – im Sinne des Hundes und des Vereins! Ich habe fertig.“
Ein neues Kapitel wurde mit der Wahl von Petra Gerlach zur ersten Vorsitzenden aufgeschlagen – die erste Frau an der Spitze des VDW! Einstimmig gewählt, begann ihre Amtszeit mit einem starken Vertrauensbeweis.
Zum neuen Zuchtleiter wählte die Versammlung Arne Mundt, das Amt der stellvertretenden Schriftführerin übernimmt Friederike Igler-Schmalor.
Alle weiteren zur Wahl stehenden Positionen wurden bestätigt – ein stabiles Fundament für die kommenden Jahre.
Der Festabend in der Brauerei Falter begann mit einem besonderen Programmpunkt: Christian Riedl und Martin Seits präsentierten 100 Jahre Landesgruppengeschichte – gekonnt verknüpft mit musikalischen und sportlichen Erinnerungen. Ein kurzweiliger, humorvoller und auch bewegender Rückblick.
Die anschließenden Ehrungen verdienter Mitglieder fügten sich nahtlos in diese festliche Stimmung ein.
Zu seiner eigenen Überraschung wurde auch Christian Riedl selbst mit dem Goldenen Ehrenbruch ausgezeichnet – ebenso wie Michael Hölzl und Klaus Töpfer.
Ein weiterer emotionaler Höhepunkt war die offizielle Verabschiedung von Michael Franzmann und Martin Hauser: Mit großem Applaus, ein paar Tränchen und viel Dankbarkeit überreichte man beiden eine ganz besondere Anerkennung – eine „Ruhestandsbank“, auf der die beiden „Unruheständler“ hoffentlich gelegentlich innehalten und an die vielen gemeinsamen Erlebnisse zurückdenken.
Zu späterer Stunde rief dann die Tombola die Gäste aus den Gesprächen zurück an die Tische – und das aus gutem Grund: Hochwertige Preise warteten – von der SR30 Ranger, gestiftet von der Firma Heym, über ein Garmin-Ortungsgerät von Hubertus Fieldsports, über Spinnrute und Klettersitz bis zur handgeschnitzten Wachtel vom „Haigermoser“ und diversen weiteren Preisen. Wer hier nichts gewann, hatte zumindest Spaß beim Mitfiebern!
Auch weitgereiste Wachtler waren dabei: Delegierte aus Österreich, der Schweiz, Schweden, Tschechien und sogar den USA waren vertreten. Jim Cowgill und Kurt Vercauteren vom DWNA (Deutscher Wachtelhund North America) brachten zudem im Rahmen der erweiterten Vorstandssitzung ihre Anliegen zur Zucht in den USA ein.
Bis spät in die Nacht wurde gefeiert, gelacht, diskutiert – und ja, auch geboten. Ein persönliches Markenzeichen eines bekannten Landesgruppenvorsitzenden wechselte den Besitzer – nur mit beherztem Augenzwinkern und engagiertem Einsatz konnte der „Scalp“ vor einer Reise über den Atlantik bewahrt werden…
So wird auch diese HV mit ihren Geschichtchen und Geschichten in Erinnerung bleiben.
Ein großes Dankeschön an die Landesgruppe Oberpfalz-Niederbayern!
Was so reibungslos und leicht wirkt, ist das Ergebnis monatelanger Planung, harter Arbeit, vieler helfender Hände im Hintergrund und echten Engagements.
Ihr habt das mit Herz und Verstand gemeistert – Chapeau!
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen– 2027 in der Heimat Hermann Löns’:
Auf der Lüneburger Heide,
In dem wunderschönen Land
Ging ich auf und ging ich unter,
Allerlei am Weg ich fand..
Die Landesgruppe Niedersachsen lädt am 28.-29. Mai 2027 nach Celle ein.
Vanessa Lietzow
