
Seit nun mehr 25 Jahren findet in der Landesgruppe Brandenburg die Wolfgang Rührmund – Verbandsschweiß- sowie die Verbandsfährtenschuhprüfung statt.
Wolfgang Rührmund hat sein jagdliches Handeln in und um Kolpin südöstlich des Müggelsees erlebt und in den Dienst der Hundearbeit gestellt. Im Mittelpunkt stand seit Anfang der 70er Jahre der Deutsche Wachtelhund mit ganz deutlicher Blickrichtung auf die Schweißarbeit gerichtet. So war es naheliegend, dass Wolfgang Rührmund sich mit jagdlich geeigneten Hunden, die sich ebenfalls auf Prüfungen vielversprechend zeigten, der Zucht widmete. Das dadurch erworbene Wissen trug er dann in die bundesrepublikanische Zeit und war bis zum Ende seiner Vereinsaktivität Zuchtwart der Landesgruppe Brandenburg.
Seit einiger Zeit findet diese traditionsreiche Prüfung nicht mehr in den ehemals Wolfgang Rührmund zuzuordnenden jagdlichen Gefilden in und um Kolpin statt, sondern ist aus vornehmlich organisatorischen Gründen nach Rädel gerückt. Nichtsdestotrotz ließ es sich Frank Rührmund – Sohn von Wolfgang Rührmund – nicht nehmen diese Jubiläumsprüfung nicht nur aufzusuchen, sondern ebenfalls zu unterstützen, um angemessene Preise für die erfolgreichen Gespanne zur Verfügung zu haben.
Nach ausgedehnter Trockenheit fand am 16.06.2025 bei Temperaturen zwischen 20°C und 31°C diese Prüfung mit acht gemeldeten Gespannen statt, die auch alle erschienen sind. Ein Gespann meisterte bravorös die 40 Stunden stehende Fährte – Fritzi von dem Horst RHT geführt von Christiane Hellwig-Gresko -, vier Gespanne konnten die 20 Stunden stehende Fährte erfolgreich absolvieren und zwei Gespanne bestanden die Verbandsfährtenschuhprüfung ebenfalls auf einer 20 Stunden alten Fährte. Lediglich einem Gespann gelang es nicht auf der 20 Stunden-Fährte (VSchPr) an das Stück zu gelangen.
Dam-, Reh- und Schwarzwild sorgten auf Nadelstreu in Kiefernbaumhölzern für anspruchsvolle Verleitungen, die jedoch die grandiosen Ergebnisse nicht schmälerten. Die Fährten lagen in einem Revier des Landesbetrieb Forst Brandenburg als auch auf Flächen von Bundesforst. Hörnerklang umrahmte den Tag, der an der Jagdhütte in Rädel begann und auch hier mit kulinarischer Verpflegung von Katja Klaetsch seinen Abschluss fand.
Enno Elsholz Prüfungsleiter
VSchPr 40h
Fritzi von dem Horst
Das Gespann findet schnell den Abgang der Fährte und muss sich erst eine Weile einbögeln, um mit minutiöser Genauigkeit bis zum ersten Haken zu arbeiten. Diesen überschießt die Hündin leicht, was Führerin und Hündin zeitnah bemerken und sich selbstständig korrigieren. Fritzi verweist regelmäßig Schweiß, ihre Führerin sagt diesen mehrfach an und das Gespann findet in sehr genauer Fortsetzung der Arbeit sicher zum Stück.
SW/I
VFSP 20h
Krutt vom Königstrupp
Das Gespann findet den Anschuss innerhalb von 3 Minuten und folgt dem Fährtenverlauf sicher bis zum ersten Haken.
Im weiteren Verlauf nimmt der Rüde zwei Verleitungen an. Das Gespann korrigiert sich selbst. Den zweiten und dritten Haken überschießt Krutt und bögelt sich jeweils wieder ein. Das Gespann kommt in 28 Minuten sicher zum Stück.
FS II/
Jekke von der Drachenschlucht
Nach kurzer Vorsuche fällt die Hündin sicher die Fährte an, arbeitet diese ruhig und konzentriert. Jekke verweist hierbei die Wund- und Tropfbetten. Leider fällt der Hund im Fährtenverlauf zwei Verleitungen an, die von dem Gespann kurz vor einem Abruf korrigiert werden. Das Gespann kommt in 29 Minuten zum Stück.
FS II/
VSchPr 20h
Yuna vom Harzjäger
Yuna zeigt im gesamten Fährtenverlauf eine sehr konzentrierte und sichere Fährtenarbeit. Verleitungen werden selbstständig gemeistert. Das Gespann ist in 25 Minuten sicher am Stück.
SW I/
Illex vom Himmelreich
Eine sehr flotte Riemenarbeit folgt haargenau der Fährte, was dem Führer ermöglicht regelmäßig Schweiß anzusagen. Kurz vor dem ersten Haken schleicht sich etwas Mistrauen bei dem Führer ein. Dieses mündet in weiträumiges Zurückgreifen und die Fortsetzung wird durch eine frische Rehwildverleitung erschwert. Die beiden folgenden, dicht beieinander liegenden Haken werden durch diesen Einfluss geschnitten und die weitere Arbeit setzt sich wie eingangs beschrieben fort. Diese ausgereifte Gespannleistung wird immer wieder von Schweißansagen begleitet.
SW I/
Pinus vom Wolfsberg
Nach Ansage des Anschusses kann die Führerin wiederholt Schweiß als auch einen Verweiserpunkt ansagen. Verleitungen werden von dem Rüden zwar angefallen aber regelmäßig nach ein bis zwei Riemenlängen von dem Gespann erkannt. An einer Rückewegkreuzung entstehen größere Schwierigkeiten, die der Rüde mit Unterstützung der Führerin überwindet und anschließend – kurz vor dem 3. Haken – weicht das Gespann ca. 80m von der Fährte nahezu parallel ab. Der Rüde bemerkt auch dieses und sucht sich durch selbstständige Vorhinsuche die Fährte wieder. Eine sehr genaue Arbeit führt bis in die Nähe des Stückes, das unter Wind gefunden wird.
SW II/
Josi vom Gollenberg
Die in der Hitze stehende Hündin benötigt einige Führerunterstützung im gesamten Fährtenverlauf. Verleitungen werden von der Hündin mit Führerunterstützung gemeistert. Das Gespann ist nach 45 Minuten am Stück.
SW II/
Galaxy vom Grützer Dravis
Das Gespann findet den Anschuss und folgt der Fährte ca. 100m mit Schweißansage. Daran schließt sich eine nahezu rechtwinklige Abweichung von der Fährte, die zum ersten Rückruf führt.
Ein Rückgriff führt nicht ganz zurück zur Fährte – die Fortsetzung der Arbeit beschränkt sich auf eine Anlehnung an diese, was erforderlich werden lässt, dass noch zwei weitere Rückrufe erfolgen.
Der Rüde reagiert sehr stark auf Kommandogaben des Führers, das ausdrückt noch ein Dominanzproblem lösen zu müssen.
Ohne Preis






